asut-Bulletin
Digital Literacy
Ausgabe
08/2016
Lehrstellensuche : Der erste «ernste» Online-Kontakt
Klare Anweisungen: Auf yousty.ch finden Jugendliche
kurze, informative Videos mit Tipps und Tricks
für die perfekte Online-Bewerbung.

Die Schülerinnen und Schüler von heute stehen vor ganz neuen Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Internet, insbesondere wenn es um ernste Themen geht. Da ihnen sämtliche Informationen zugänglich sind, müssen diese irgendwie evaluiert werden. Bereits seit dem frühen Schulalter stehen Schüler vor der Herausforderung, abzuwägen, welche Quellen zuverlässig sind und welche nicht. Sie müssen zudem darauf sensibilisiert werden, diese Informationen zu analysieren und weiterzuverwenden. Kurz gesagt: Sie brauchen eine digitale Intelligenz und Kompetenz.

Digital Intelligence Quotient

Interessant ist in diesem Zusammenhang die Arbeit der «DQ Alliance», welche analog zum IQ einen DQ (Digital Intelligence Quotient) entwickelt hat. Dieses Konzept von «Digital Intelligence» stellt sich aus folgenden acht Komponenten zusammen (Quelle):

  • Digital identity: kann der/die Jugendliche seine Online-Identität unter Kontrolle halten und ist sich der Konsequenzen bewusst?
     
  • Digital use: ist der/die Jugendliche in der Lage, die Online-Zeit unter Kontrolle zu halten und eine gesunde Balance zu finden?
     
  • Digital safety: wissen die Jugendlichen über die Sicherheitsrisiken im Netz Bescheid und wie sie sich davor schützen können?
     
  • Digital security: können die Jugendlichen ihre Daten schützen?
     
  • Digital literacy: sind Jugendliche in der Lage, digitalen Inhalt zu finden, kritisch zu evaluieren, zu benutzen und zu erstellen?
     
  • Digital emotional intelligence: können Jugendliche Beziehungen zu anderen im Netz eingehen?
     
  • Digital communication: können Jugendliche konstruktiv diskutieren und Gespräche online führen?
     
  • Digital rights: kennen Jugendliche die Rechte, die man im digitalen Leben hat?

Im Fokus für junge Menschen muss die «Digital Literacy» stehen, also die Internetnutzungskompetenz. Von der heutigen Jugend wird erwartet, digitalen Inhalt lesen, verstehen und evaluieren zu können. Dies betrifft zu Beginn vor allem das Zusammentragen und Präsentieren von Informations- und Vortragsmaterial. Ab der Oberstufe kommt aber erstmals eine wichtige, neue und vor allem auf die Zukunft bezogene «ernste» Komponente hinzu: die Berufswahl.

Lehrstellensuche im Internet

Über 80’000 Schülerinnen und Schüler befassen sich jedes Jahr mit der Lehrstellensuche. Weitere 90’000 setzen sich mit dem Thema “Berufswahl” auseinander. Dieser Prozess hat sich in kürzester Zeit aus dem Offline- in den Online-Bereich verlegt.


Yousty-Umfrage vom Juni 2016 mit 1200 
Lehrstellensuchenden.

 

Im Internet liegt der Fokus der 13- bis 15-jährigen Jugendlichen mehrheitlich noch bei der Lehrstellensuche und den Bewerbungsinformationen. Die Schüler müssen Inhalte und Informationen filtern, verarbeiten und vor allem verstehen können: Passt der Lehrberuf zu mir? Welche Fähigkeiten fehlen mir für meinem Wunschberuf? Wo finde ich Hilfe und Unterstützung? Wie verbinde ich diese Informationen mit der Offline-Welt?

Unter dem Aspekt der “Digital Literacy” betrachtet, ist dies für Jugendliche der erste, reale Online-Case, bei welchem es um ein ernstes und persönliches Thema geht. Neben der Notwendigkeit, sich gutes und ausgewogenes Informationsmaterial beschaffen und eine gute Berufswahl treffen zu können, kommt am Ende auch die  Freigabe von sensiblen Daten hinzu: Die Online-Bewerbung.

Online-Bewerbung

Was sich in der Berufswelt schon längst etabliert hat und zum Standard geworden ist, ist bei den Lehrstellensuchenden noch weniger verbreitet. Die Hälfte der Schüler/innen gaben bei einer von Yousty im Herbst 2015 mit 800 Teilnehmenden durchgeführten Umfrage an, dass sie Bewerbungen lieber zur Post bringen, statt direkt online zu versenden. In der heutigen digitalen Welt ist dies wenig nachvollziehbar.

Die Gründe dafür können sehr unterschiedlich sein: Fehlt den Jugendlichen die Fähigkeit, Daten am Computer zusammenzustellen, oder verunsichert es sie, sensible und vertrauliche Informationen wie Zeugnisse oder ihren Lebenslauf einer Firma online zuzustellen? Wird ihnen vom Umfeld (Eltern, Lehrer) die nötige Kompetenz nicht vermittelt oder werden ihnen die Chancen des einfachen und auch kostengünstigen Online-Bewerbungsprozesses gar nicht aufgezeigt?

Es ist offensichtlich, dass die Jugendlichen, oft aber auch ihr Umfeld, nicht über genügend DQ – also digitale Intelligenz – verfügen. Oder anders gesagt: Es wird eine “Digital Literacy” vorausgesetzt, welche in Wirklichkeit (noch) nicht vorhanden ist.

Hier ist es umso wichtiger, die Jugendlichen und ihre Bezugspersonen mittels guter Informationen und eines einwandfreien, glaubwürdigen Systems aufzuklären und zu informieren.

Der Trend zur Online-Bewerbung ist aber auch bei Jugendlichen vermehrt spürbar. So sind  im Jahr 2016 bereits über 75’000 Online-Bewerbungen über das Lehrstellen-Portal yousty.ch versendet worden, fünf Mal mehr als 2014.

Yousty unterstützt die Jugendlichen und fördert ihre Digital-Literacy dadurch, dass es sie jugendgerecht informiert, sie durch den ganzen Prozess begleitet, überall ergänzende Hilfestellung anbietet und ihre Daten vertraulich behandelt und schützt. Anhand der Bewerbungsübersicht und verknüpften Systemmails werden die Schüler laufend an die nächsten Schritte erinnert. Das vermittelt Vertrauen und stärkt die Digital Literacy der Schüler und ihres Umfelds bei der Lehrstellensuche.

Ausbau der Kompetenzen

Die Kompetenzen der Schüler im Internet müssen sich angesichts der heutigen Anforderungen und zur Vorbereitung aufs «Erwachsenenleben» steigern – insbesondere im Bereich der Digital Literacy. Es ist zudem wichtig, dass sich nicht nur die Schüler sondern auch ihre Bezugspersonen mit dem Thema befassen und sich entsprechende Fähigkeiten aneignen. Es kann davon ausgegangen werden, dass sich mit dem Lehrplan 21, den angepassten Unterrichtsformen und mit vereinfachten und digitalisierten Bewerbungsprozessen wie sie yousty.ch zur Verfügung stellt, die Online-Bewerbung auch im Bereich der dualen Berufsbildung etablieren wird.

 

 

Domenica MauchYousty

Domenica Mauch ist Teamleiterin Marke & Kommunikation bei yousty.ch, der grössten Online-Lehrstellenbörse der Schweiz.

Artikel teilen: Lehrstellensuche : Der erste «ernste» Online-Kontakt