asut-Bulletin
Digital Natives
Ausgabe
02/2021
Technologie für alle – damit niemand zurückbleibt

Von Lihua Pu

Auch wenn oder gerade weil die junge Generation bereits mit Smartphone & Co. aufwächst, benötigt sie digitale Bildung. Es geht um mehr als um den Zugang zu Technologie. Die Gesellschaft ist gefordert, Kompetenzen im Umgang mit diesen Technologien zu fördern und darauf zu schauen, dass niemand bei der hohen Geschwindigkeit, in der die Digitalisierung unsere Arbeits- und Lebenswelt verändert, zurückbleibt.

Die Tech4all-Initiative von Huawei konzentriert sich auf digitale Bildung, Chancengleichheit und Inklusion, um junge Menschen für das Leben in einer digitalisierten und vernetzten Welt zu befähigen. In vielen Teilen der Welt beginnt der Bedarf immer noch mit dem Zugang zu digitalen Technologien. Die COVID-19-Pandemie hat die digitale Kluft zwischen der Online- und Offline-Bevölkerung der Welt verschärft. Bis zu 1,6 Milliarden Schüler aus 106 Ländern waren monatelang von der Schulausbildung ausgeschlossen, weil sie nicht so rasch auf Fernunterrricht umstellen konnten wie hierzulande, wodurch sich die Kluft bei der Bildungsgerechtigkeit und -qualität vergrösserte. Die UNESCO hat mit Huawei eine Zusammenarbeit gestartet, um ein technologiebasiertes Open School System aufzubauen, das in benachteiligten Regionen der Welt inklusive, gerechte und krisenresistente Bildungsplattformen bereitstellen soll. Neben diesem DigiSchool-Projekt, das mit lokalen Partnern in verschiedenen Ländern operativ ist, schickt Huawei auch regelmässig seinen «DigiTruck» auf die Reise, einen umgerüsteten Container, der als mobiles Klassenzimmer für die Schulung digitaler Skills international unterwegs ist.

Die Tech4All-Initiative von Huawei zielt darauf ab, die digitale Inklusion in verschiedensten Bereichen zu fördern (Foto: Huawei)

 

Und in der Schweiz?

In entwickelten, bereits hoch digitalisierten Gesellschaften wie der Schweiz geht es bereits um mehr als «nur» den Zugang zum Internet und zu Technologien. Junge Menschen hierzulande müssen den Übergang zu einer vernetzten Gesellschaft als Ganzes meistern. Viele Initiativen in der Schweiz verfolgen bereits das Ziel, den Umgang mit Technologien und deren Anwendung zu schulen, sei es, um das Interesse an MINT-Fächern zu fördern, Mädchen an Technik heranzuführen oder Medienkompetenz zu trainieren.

Erst kürzlich wurde in Bern das Projekt MINT mobil lanciert. Das von der Bildungs- und Kulturdirektion des Kantons Bern getragene Projekt soll ab Sommer 2021 und bis voraussichtlich zum Schuljahr 2027/2028 die Begeisterung von Kindern und Jugendlichen zwischen 8 und 12 Jahren für naturwissenschaftliche und technische Fächer wecken. Für Huawei bildet dieses Projekt das perfekte Umfeld, um sich im Rahmen der Tech4all-Initiative auch in der Schweiz zu engagieren. Die mobile MINT-Forschungsstation war 2016 erfolgreich im Kanton Luzern lanciert worden und erfreut sich seither grosser Beliebtheit. Die Bildungsdirektion des Kantons Bern hat daher nach einem Pilotprojekt beschlossen, «MINT mobil» auch Schülern der 3.-6. Klassen und ihren Lehrpersonen im Kanton Bern zur Verfügung zu stellen, damit Kinder spielerisch handelnd naturwissenschaftliche Phänomene bearbeiten und begreifen und ihre Motivation sowie ihre Fähigkeiten entwickeln können, eigenständig zu experimentieren und Problemlösungen zu finden. Die Förderung von Forscherdrang und Experimentierlust im frühen Schulalter legt den Samen für naturwissenschaftliche und technische Innovation für die Schweiz in einer noch digitaleren Zukunft. So eröffnen digitale Technologien jungen Menschen viele Zukunftschancen für ihre Berufswahl und Karriere, aber auch für die Lösung globaler Probleme wie Klimaschutz oder Gesundheitsförderung. Zugleich wird der immense Fachkräftemangel insbesondere in Berufen naturwissenschaftlicher und technischer Ausrichtung adressiert.

Ganzheitliche Förderung von Resilienz in der VUCA-Welt

Zwar wächst die junge Generation in der Schweiz bereits als «Digital Natives» auf. Doch die digitale VUCA-Welt – VUCA steht für Volatilität, Ungewissheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit – verlangt von jungen Menschen nicht nur technische Skills, sondern auch ein völlig anderes Mindset als von früheren Generationen. Dem will Huawei mit einem neuartigen «Resigility»-Projekt begegnen. Es wird unter Einbezug von kantonalen Bildungs- und Schulbehörden, Lehrkräften sowie ausgewählten Berufsbildnern entwickelt und wissenschaftlich von imedias begleitet, der an der Fachhochschule Nordwestschweiz angegliederten Beratungsstelle für digitale Medien in Schule und Unterricht. Die Stossrichtung ist, junge Menschen in Transformationsphasen (Übergang von der Schule in die Lehre, Einstieg ins Berufsleben etc.) zu befähigen, den Erwartungen einer vernetzten, digitalisierten Arbeitswelt schnell gerecht zu werden und ihre sozialen und medialen Kompetenzen zu erweitern. Das von Huawei initiierte Projekt soll auf transformative Fähigkeiten wie Resilienz, Anpassungsfähigkeit, Agilität, Selbstwirksamkeit, Selbstorganisation und Selbstführung zielen und zu einer agilen und innovativen Toolbox führen, die auf das spezifische Schweizer Bildungssystem zugeschnitten ist. In einem ersten Versuchsprojekt – pandemiebedingt rein virtuell und online – wurden Jugendlichen in einer Pilotschule eine Woche lang jeden Abend via Smartphone Herausforderungen für mehr Achtsamkeit, Selbstwirksamkeit, Dankbarkeit und Zukunftsorientierung gestellt. Zugehörige kleine Aufgaben wie das Basteln eines Origami-Schwans brachten Kopf, Herz und Hände zusammen – ganz nach dem Motto Pestalozzis. Die Jugendlichen beantworteten zum Beispiel Fragen, welche Aktivitäten sie anstelle von Bildschirmzeit machen würden oder was sie gerne über das hinaus lernen würden, was sie jetzt schon können. Im Anschluss an den einwöchigen «Ninja Mindhack» wurde darüber nachgedacht, ob eine Übung wie das Führen eines Dankbarkeitsbuchs das allgemeine Mindset verbessert und Kraft für die Bewältigung der Herausforderungen des Schul- oder Ausbildungsalltags gibt. Geplant sind im nächsten Schritt neue Formate wie etwa das «Ninja Bootcamp», das als Tagesprogramm konzipiert ist und jungen Menschen von 14 bis 19 Jahren interaktiv an mit der Digitalisierung einhergehende Herausforderungen wie das Entlarven von Fake News, das Finden eines sicheren Passworts, das Erstellen von Inhalten mit einem Influencer, das Nachverfolgen der eigenen Social- Media-Reise und vieles mehr heranführen. Es ist Huawei ein grosses Anliegen, Partner für diese Initiative zu begeistern und diese Plattform zum Nutzen einer digitalen, innovationsstarken und wettbewerbsfähigen Schweiz Schritt für Schritt weiter auszubauen.

 

Lihua Pu

Lihua Pu, Wirtschaftswissenschaftlerin mit mehr als 20 Jahren Berufserfahrung in internationalen Unternehmen in China und in Europa, ist Vice President Public Affairs & Communications bei Huawei Schweiz.

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