Ein grosser Begriff aus vielen kleinen Daten
Big Data - einfach erklärt. 
Quelle: Netzgeschichten)

Was Big Data ist, beschreibt die kleine Netzgeschichte hier oben in weniger als drei Minuten recht gut: Und ganz klar umreisst sie auch das grosse Versprechen von Big Data, das da lautet: Daten unterschiedlichster Formate aus verschiedensten Quellen in Kontext bringen und daraus Wissen machen.

Von diesem Wissen versprechen sich heute sehr viele sehr viel. Der ETH-Rat beispielsweise schreibt in seinem Papier zu Big Data: “Die bestehende und zukünftige Fähigkeit, die Umwelt im grossen Massstab quantitativ zu erfassen und zu überwachen, aus den gesammelten Daten aussagekräftige Modelle zu erstellen und mit Hilfe der Datenanalytik intelligente Entscheidungen zu ermöglichen, ist eine wichtige Voraussetzung für die Bewältigung grosser Herausforderungen der Menschheit.”Und weiter: “Die Beherrschung datengetriebener Wissenschaften und Technologien wird für die erfolgreiche wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung hoch industrialisierter Länder ein entscheidender Wettbewerbsfaktor sein."

Big-Data-Analysten müssen her

Big Data ermöglicht neuartige Problemlösungen (beispielsweise im Gesundheitswesen) und neue Geschäftsmodelle. Sehr viele Institutionen und Unternehmen haben das bereits erkannt, einige handeln auch schon danach – auch in der Schweiz, die mit ihren Hochschulen, ihren Infrastrukturen und ihrem stabilen Rechtsrahmen gut aufgestellt ist, um hier den Anschluss nicht zu verlieren. An Herausforderungen mangelt es dennoch nicht, wie eine vom Bund in Auftrag gegebene Studie  zeigt. Aufpassen muss die Schweiz insbesondere, dass sie über das nötige Fachpersonal verfügt, das mit der Datenflut umzugehen weiss. Immerhin: Das Problem wird inzwischen – ein bisschen spät vielleicht – von verschiedenen Fach- und Hochschulen angepackt.

Die Achillesferse des Datenriesen

Fast nebenbei und nur wie am Rande kommt das kleine Erklärvideo am Ende auf die Achillesferse von Big Data zu sprechen: den Datenschutz.

Doch auch das ist Big Data: Eine ganze Reihe von neuartigen und kniffligen Fragen im Zusammenhang mit Datenschutz, digitaler Selbstbestimmung und dem Schutz der Privatsphäre. Warum ein innovatives Land gut daran tut, auf solche Fragen nachhaltige Antworten zu finden, erklärt Adrian Lobsiger, der neue Eidgenössische Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragte des Bundes (Edöb), in unserem Interview. Unsere Editorialistin, Nationalrätin Edith Graf-Litscher, stösst ins gleiche Horn: Vom Schutz der Persönlichkeitsrechte hängt für sie in einer digitalen Gesellschaft das Vertrauen der Bevölkerung ab. Und Vertrauen sei nun einmal das Schmiermittel von Demokratie und Wirtschaft. 

Christine D'Anna-Huber

Die Publizistin Christine D'Anna-Huber ist Redaktionsleiterin des asut-Bulletins und Inhaberin des Textbüros cdh, Kommunikation und Texte in Bern. Zuvor war sie u. a. Westschweizkorrespondentin und Afrika-Korrespondentin des Tages-Anzeigers.