Ein erfolgreiches Verbandsjahr

Angesichts der aktuellen Ereignisse und Massnahmen rund um das Corona-Virus erscheinen die letztjährigen Aktivitäten der asut einer längst vergangenen Zeit anzugehören. Dabei haben wir 2019 – um nur einige Beispiele zu nennen – erstmals eine erfolgreiche und gut besuchte Konferenz zum Internet of Things (IoT) veranstaltet, gemeinsam mit der Universität St. Gallen (HSG) und PwC eine Studie zur zukünftigen Mobilität publiziert und verschiedenste Events und Massnahmen rund um die neue Mobilfunktechnologie 5G umgesetzt. Insgesamt dürfen wir auf ein erfolgreiches Verbandsjahr 2019 zurückblicken.

Thematisch dominierte die Einführung der neuen Mobilfunkgeneration 5G die Verbandsarbeit und die damit verbundenen Aktivitäten haben die Geschäftsstelle und das Präsidium zeitlich stark in Anspruch genommen. Nach der erfolgreichen Vergabe neuer Mobilfunkfrequenzen durch die Eidgenössische Kommunikationskommission ComCom im Februar 2019 regte sich in der Bevölkerung sowie in einzelnen Gemeinden und Kantonen starker Widerstand gegen die Modernisierung der Mobilfunkanlagen. asut veröffentlichte dazu verschiedene Faktenblätter zuhanden von Politik und Verwaltung sowie der breiten Öffentlichkeit. Einerseits, um sachlich aufzuzeigen, was 5G überhaupt ist und welchen Nutzen Kundinnen und Kunden sowie Unternehmen zu erwarten haben. Andererseits, um gravierende Fake-News zu 5G richtigzustellen. Mit einer fundierten Studie konnte asut zudem aufzeigen, welchen Nutzen diese neue Technologie der Schweiz bringen kann: Demnach hat sie das Potenzial, bis 2030 rund 137'000 Arbeitsplätze und einen zusätzlichen Produktionswert von 42,3 Mia. CHF zu schaffen. Vertreter der asut wurden in der Folge häufig von Medien zu 5G befragt, zu öffentlichen Veranstaltungen eingeladen oder nahmen an Diskussionen in Radio und Fernsehen teil. Zudem war asut Mitglied der Expertengruppe «Mobilfunk und Strahlung» welche im Auftrag des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) einen Bericht zum Thema 5G verfasste. Der Expertenbericht wurde im November 2019 veröffentlicht und zeigt klar auf, dass der Einführung von 5G aus gesundheitlicher Sicht nichts entgegensteht. Gleichzeitig macht der Fachbericht auch klar, dass die bestehenden Mobilfunknetze am Anschlag sind und nur zwei Ausbauoptionen ihre realistische Modernisierung ermöglichen. Die Grundlagen für einen Entscheid des Bundesrates über die Rahmenbedingungen sind also vorhanden und asut wird auch im laufenden Jahr dieses Thema eng begleiten.

Neben 5G standen weitere regulatorische Themen auf der Agenda: In einer Stellungnahme zum «Vorentwurf des Bundesgesetzes über den Jugendschutz in den Bereichen Film und Videospiele» kritisierte asut neue Auflagen für Schweizer Anbieterinnen von Video-Diensten oder die Einführung einer Schweizerischen Altersklassifikation, welche nicht mit Europa kompatibel ist. Beides stärkt den Jugendschutz nicht, da Kinder und Jugendliche in der Regel nicht kostenpflichtige Filme konsumieren, sondern kostenlose Videos aus dem Internet streamen. Genau hier greift das Gesetz aber nicht. Unser Verband und seine Mitglieder setzen sich daher schon seit Jahren im Rahmen einer freiwilligen Branchenvereinbarung für die Förderung der Medienkompetenz ein. Weitere Vernehmlassungen betrafen multimodale Mobilitätsdienstleistungen, die Überwachung des Fernmeldeverkehrs, die Filmförderung im Rahmen der Kulturbotschaft sowie Stellungnahmen zu FINMA-Rundschreiben, welche Auswirkungen auf Outsourcing-Verträge im ICT-Bereich haben.

Diese Stellungnahmen wurden in der Regel in den Fachgremien der asut erarbeitet. In Rund 18 Fachkommissionen, Fachgruppen oder Arbeitsgruppen arbeiten über 360 Expertinnen und Experten an unterschiedlichen Fragestellungen und Themen von rechtlichen und technischen Aspekten über die Ablösung der 2G-Technologie oder Richtlinien für Rechenzentren bis hin zu Mobilitäts- und Energiefragen. Hervorzuheben sind hier beispielsweise der «Praxisleitfaden Smart Home» der Fachgruppe Communication Infrastructure, der aufzeigt, wie Wohnungen zukünftig digitalisiert und vernetzt werden können sowie diverse Faktenblätter der Fachgruppe Datacenter Infrastructure. Ein neues Themenfeld ist Smart-City. Dazu hat asut in Kooperation mit dem Bundesamt für Energie (BFE) , dem Schweizerischen Städteverband, dem Programm Smart City Schweiz und dem Smart City Hub eine Stakeholderanalyse durchführen lassen, um einen transparenten Überblick über das Schweizer Smart-City-Ökosystem zu schaffen.

Neben der Facharbeit schafft asut mit seinen Anlässen zudem zahlreiche attraktive Gelegenheiten zum Austausch. Neben dem Swiss Telecommunication Summit und dem asut-Kolloquium zur Mobilität haben wir 2019 auch erstmals eine IoT-Konferenz mit rund 500 Gästen durchgeführt. Insgesamt haben über 2100 Gäste unsere zahlreichen Anlässe besucht und dabei nicht nur wertvolle Einblicke und Inspirationen erhalten, sondern auch Gelegenheit, das Networking zu pflegen.

Neben seiner Verbandstätigkeit führt asut seit 2017 im Mandat die Geschäftsstelle der Mobilitätsplattform ITS-CH. ITS-CH vereinigt Behörden, Organisationen und Unternehmen aus dem Bereich intelligenter Mobilität und ergänzt damit die Tätigkeiten der asut-Fachgruppe Smart-Mobility auf optimale Weise. Dies ermöglicht Synergien auf beiden Seiten. ITS-CH setzt sich zudem dafür ein, dass der Weltkongress für intelligente Transportsysteme 2024 erstmals in der Schweiz stattfindet. Ein weiteres Mandat umfasst eine Effizienzkampagne für Rechenzentren, welche asut mit Unterstützung von Energie-Schweiz und ICT-Unternehmen umsetzt. Daraus hat sich ein innovatives Folgeprojekt entwickelt und asut gehört seit Dezember 2019 zur Trägerschaft der Swiss Datacenter Efficiency Association, welche die Einführung eines Effizienzlabels für Schweizer Rechenzentren plant. Damit sollen der Energieverbrauch der ICT-Branche und indirekt auch ihre Auswirkungen auf den Klimawandel reduziert werden.

Last but not least sei auf das asut-Bulletin verwiesen, das auch 2019 fundiert und umfassend wichtige Themen wie IoT, zukünftige Mobilität oder die Problematik des geringen Frauenanteils in unserer Branche aufgegriffen hat.

Die erfolgreiche Verbandsarbeit der asut ist nur durch die tatkräftige Unterstützung durch unsere Mitglieder sowie durch die Partner und Sponsoren unserer Anlässe möglich. Im Namen des Vorstandes und der Geschäftsstelle möchten wir Ihnen dafür herzlich danken.

Peter Grütter, Präsident asut
Christian Grasser, Geschäftsführer asut