Das Jahr des Homo digitalis

asut blickt auf ein weiteres erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. Wieder durften wir beim Swiss Telecommunication Summit, beim asut-Kolloquium, bei den Member-Apéros und den Lunch-Foren Rekordteilnahmezahlen verzeichnen. Mit dem letztjährigen Jahresmotto «Homo digitalis» ist es dem Vorstand ganz offensichtlich gelungen, einen wichtigen Nerv der Aktualität zu treffen: Tatsächlich wächst die Einsicht, dass die digitale Transformation nur dann gesellschaftlich und wirtschaftlich erfolgreich sein wird, wenn es gelingt, den Menschen und ihren Bedürfnissen dabei angemessen Rechnung zu tragen. 

Solche Überlegungen standen auch im Zentrum zweier Studien, die asut 2017 veröffentlichte. Bei der ersten Studie ging es um autonome Mobilität und die Frage, wie die Bevölkerung verschiedenen Anwendungen des automatisierten und vollautomatisierten Fahrens gegenübersteht (EBP Schweiz AG). Bei der zweiten Studie um digitale Bildung bzw. darum, wie zukunftstaugliche digitale Lern- und Lehrumgebungen in Schweizer Schulen gestaltet werden müssten (Dr. Pascal Sieber & Partners AG). Diese Studien leisten nicht nur einen Beitrag zur öffentlichen Diskussion über die Digitalisierung, sondern sind auch eine wichtige Datengrundlage für die Arbeit in den asut-Fachgremien.

Ein weiteres Herzstück der Digitalisierung sind Rechenzentren. Sie sind der Ort, wo kritische Unternehmensdaten gespeichert werden, zahlreiche Unternehmensanwendungen zusammenlaufen und über Internet oder die Cloud der Kontakt mit den Kunden stattfindet. Dass der Betrieb von Servern sicher, zuverlässig und effizient erfolgt, ist deshalb für Schweizer Unternehmen absolut geschäftsrelevant. In diesem Zusammenhang hat asut mit Unterstützung von Energie-Schweiz und weiteren Partnern 2017 eine erfolgreiche Energieeffizienzkampagne für Rechenzentren ins Leben gerufen (www.energieschweiz.ch/rechenzentren).

Sehr aktiv hat sich der Verband im vergangenen Jahr auch auf politischer Ebene dafür engagiert, dass die Politik zukunftstaugliche Rahmenbedingungen für die Telekommunikation schafft. Dazu gehören insbesondere der Ausbau und die Modernisierung der Netzinfrastrukturen und die rasche Einführung der nächsten Mobilfunkgeneration 5G. Dazu müssen jedoch noch einige Hürden abgebaut werden, die die Nutzung der neuen Mobilfunktechnologie in der Schweiz stark einschränken. Die Interessen der ICT-Branche hat asut auch in verschiedenen Vernehmlassungen vertreten und diverse Stellungnahmen verfasst. So zum Entwurf der Teilrevision des Bundesgesetzes über die Enteignung (EntG), zur Ergänzung des Bundesgesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb, zur zweiten Etappe der Teilrevision des Raumplanungsgesetzes, zu den Ausführungsverordnungen zum totalrevidierten Bundesgesetz betreffend die Überwachung des Post- und Fernmeldeverkehrs (BÜPF), zum Vorentwurf des E-ID-Gesetzes, zur Totalrevision des Datenschutzgesetzes oder zur Nachrichtendienstverordnung. Zudem wurde asut von der nationalrätlichen Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen zur Anhörung über die Teilrevision des Fernmeldegesetzes eingeladen.

Zudem hat asut bestehende Partnerschaften weiter vertieft und neue Projekte gestartet. So hat der Verband per 1. Juli 2017 das Mandat für die Geschäftsführung und die Geschäftsstelle der schweizerischen Mobilitätsplattform its-ch (intelligent transport systems switzerland) übernommen und hat die Plattformgemeinsam mit den Partnern neu positioniert. Im Rahmen des auch 2017 einem Mobilitätsthema gewidmeten asut-Kolloquiums hat die bewährte Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Strassen (ASTRA), der Plattform its-ch und dem TCS erneut perfekt gespielt.

Als Gründungs- und Vorstandsmitglied der überparteilichen Initiative Swiss-Data-Alliance macht sich asut stark für eine innovative und faire Datennutzung in der Schweiz, die den Ansprüchen von Unternehmen, Individuen und Öffentlichkeit gleichermassen Rechnung trägt. Gelungen und nachhaltig waren zudem die Auftritte an zwei grossen Messen, an der Ineltec, dem Schweizer Branchentreffpunkt für intelligente Gebäudetechnologie an der Messe Basel, und an der SmartSuisse 2017, dem Strategiekongress zum Thema Smart Cities.

Nach bewährtem Rezept haben schliesslich auch die asut-Fachgremien 2017 in ihren jeweiligen Bereichen praxisrelevante Grundlagen, Leitfäden und strategische Richtlinien ausgearbeitet. Über 360 Expertinnen und Experten haben dabei in 17 Fachgremien und Arbeitsgruppen gemeinsam Lösungen und Positionen entwickelt. Auf Initiative unserer Mitglieder packen die Fachgremien auch neue und innovative Themen an, wie beispielsweise digitale Lehr- und Lernumgebungen in der Schule, innovative Geschäftsmodelle in der Mobilität oder neue Betriebskonzepte im Energiebereich. Die Fachgremien leben dabei vom Experten-Know-how und dem Engagement unserer Mitglieder. Der starke Praxisbezug stellt sicher, dass in diesen Gremien handfester Mehrwert für unsere Mitglieder geschaffen wird. Verbandmitglieder sind deshalb herzlich eingeladen, aktiv mitzuwirken, damit asut wichtige Anliegen auch 2018 auf allen Ebenen wirksam vertreten kann.