Und der erste Swiss Telecommunication Award geht an...

140 Jahre hätten nach der erfolgreichen Patentanmeldung des Telefons verstreichen müssen, bevor sich der asut-Vorstand dazu habe durchringen können, den ersten Swiss Telecom Award an eine Persönlichkeit zu verleihen, die sich durch herausragende Förderung des Schweizer Telekommarktes profiliert habe, erklärte asut-Präsident Peter Grütter – und machte es dann sehr spannend, bis er schliesslich den Namen des Preisträgers bekannt gab: Es ist Marc Furrer, Grandseigneur der Telekom-Branche.

In seiner Laudatio erinnerte Peter Grütter an die wichtigsten Stationen einer reichen Berufskarriere: Inland- und später Bundeshausredaktor von Radio DRS. Persönlicher Mitarbeiter von Bundesrat Adolf Ogi. Erster Direktor des damals neugeschaffenen Bundesamts für Kommunikation (Bakom) und Präsident der Eidgenössischen Kommunikationskommission (Comcom), Patchworkfamilienvater von fünf Kindern, Bergsteiger, ehemaliger Schweizer Meister im Rudervierer und aktueller Präsident der Swiss Eishockey League. Vor allem aber unermüdlicher Verfechter des fairen und freien Wettbewerbs im Telekommarkt und derjenige, der die Liberalisierung entscheidend mitprägte und am runden Tisch mit den Telekomunternehmen das wegweisende Vierfasermodell für die Glasfasernetze aushandelte. Und der, last but not least, erst letztes Jahr noch die Politik aufforderte, Mobilfunkgrenzwerte zu erlassen, die die nächsten Technologieschritte nicht verunmöglichen.

Zusammen mit der Urkunde überreichte Peter Grütter dem Geehrten sodann ein 5,2 Kilo schweres und fast antikes Hasler-Telefon, Zeuge davon, wie stark sich der Telekommarkt seit den 90er-Jahren verändert hat. Marc Furrer nahm die Ehrung erfreut und auch ein bisschen überrascht entgegen. Er wundere sich als ehemaliger Regulator doch ein wenig über die Wertschätzung seitens einer Branche, in der er doch «einigen Leuten auf die Füsse getreten sei», meinte er. Sein Ziel sei aber immer gewesen, in der Schweiz eine wettbewerbsfähige Kommunikationsinfrastruktur aufzubauen und gegen eine Überregulierung anzukämpfen. Und schliesslich verriet Marc Furrer noch, dass er sein Lebenswerk ganz und gar noch nicht als abgeschlossen betrachte und, ganz im Sinn und Geist des lebenslangen Lernens, deshalb «in fortgeschrittenem Alter» noch ein Start-up im Bereich Cybersecurity gegründet habe.